Samstag, 16. Januar 2010

flohmarkt.

Ein sehr schöner Tag neigt sich dem Ende. War mit einer Freundin in Innsbruck und es war erfrischend, mal wieder ein wenig Zivilisation zu sehen. Wobei ich sagen muss, dass es nach sechs Stunden Herumlaufen in der Innenstadt (okay, mit ein paar Pausen) für heut dann auch gereicht hat.
Eigentlich wollten wir schon um kurz vor halb neun losfahren, aber unser Zug hatte eine halbe Stunde Verspätung aufgrund eines oder besser gesagt aufgrund des verspäteten ICEs. Jawohl, in Mittenwald halten neuerdings ICEs! Jedenfalls kamen wir dann ein wenig später aber auch ein wenig reicher als geplant gegen Mittag am Innsbrucker Westbahnhof an. Da man Regionalverkehrstickets nach Österreich in DE nämlich nicht am Bargeldautomaten kaufen, sondern diese auch erst beim Schaffner im Zug erstehen kann und Letzterer sich die ganze Strecke über nicht blicken ließ, sparte jeder von uns gleich einmal lockerflockige 7 Euro! Kein schlechter Start also für einen Shoppingtag.
Als erstes ging es dann zum Flohmarkt am Hafen. Julia wurde nach kurzem Suchen in fündig - in einer Eiseskälte, sodass sämtliche Auslagen schon mit Eisblumen verziert waren und uns beiden die Füße abfroren - und kaufte sich ein wunderschönes, handgetöpfertes, komplett vollständiges Teeservice, das lediglich an einer Tasse eine kleine Macke hatte. Ein klein wenig war ich schon enttäuscht, dass sie es zuerst entdeckt hatte, weil es, neben der Tatsache, dass es wirklich hübsch war, auch das einzig Brauchbare auf dem gesamten Flohmarkt war. Etwas ernüchtert und halb erfroren zogen wir weiter Richtung Innenstadt, immer am Inn entlang. Um nicht komplett als Eisklotz in der Shoppingmeile anzukommen, genehmigten wir uns einen kurzen McCafé Abstecher um dann knusprig aufgetaut und frisch koffeiniert weiterzuschlendern, diesmal allerdings auf der Sonnenseite des Inn. Und von diesem Ufer aus bemerkten wir dann auch, nachdem wir gerade beschlossen hatten einen kurzen Blick in die Innsbrucker Markthalle zu werfen, dass just vor dieser ein weiterer Flohmarkt war. Der erster Eindruck war schon vielversprechend und als wir die überteuerten Profistände hinter uns gelassen und uns ein wenig einen Überblick verschafft hatten, sah ich ihn, glänzend weiß und golden, tickend und einfach nur schön anzuschauen: genau so ein Wecker, wie ich ihn als Kind auf dem Schulweg im Sperrmüll gefunden hatte. Ich war damals noch in der Grundschule, etwa in der dritten oder vierten Klasse, und gerade morgens auf dem Hinweg und beschloss, ihn auf dem Rückweg mitzunehmen. Als ich jedoch nach dem Unterricht wieder am Haus mit dem Sperrmüll vorbeikam, hatte der Wecker leider schon einen anderen neuen Besitzer gefunden. Und nun, nach über 15 Jahren, hab ich ihn doch noch endlich bekommen :)
Einmal den Erfolgskurs eingeschlagen, wichen wir von diesem auch nicht mehr so schnell ab. Von einem anderen Stand mit vielen Blechschildern und einem Verkäufer mit mehr oder weniger echter Gucci-Sonnenbrille, leuchtete mir ein knallroter, quasi nagelneuer K&M Notenständer entgegen. Nach ein wenig Verhandlungsarbeit war er für 4 Euro mein Eigen. Julia wurde auch noch einmal fündig und kaufte sich am selben Stand nach einigem Hin und Her dann doch die teurere, dafür aber um einiges besser und feiner mahlende Kaffeemühle.
Der Rest des Nachmittags verlief dann weniger erfolgreich, aber trotzdem sehr schön und entspannt. Käffchen und Kucken war angesagt. Das, was wir eigentlich kaufen wollten, nämlich ein Shirt für Julia, fanden wir leider nicht. Macht aber nichts, so gibt es wenigstens noch einen Grund demnächst mal nach Garmisch zur fahren! ;)

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